Aktionserklärung der Blockadegruppe „NiederAUSmachen“

Seit heute morgen, 15. September 2018, um 6:45 Uhr blockieren über 20
Aktivist*innen der Aktionsgruppe „NiederAUSmachen“ an insgesamt fünf
Blockadepunkten das Kraftwerk Niederaußem, welches von RWE im Rhein-Erft-Kreis
betrieben wird. Mehrere Gruppen von Aktivist*innen haben drei Kohlebagger auf
dem Kraftwerksgelände besetzt, welche die Kohle von einem Bunker zum
Verbrennen ins Kraftwerk transportieren. Am einem anderen Bunker im westlichen
Teil des Geländes haben weitere Gruppen mittels Lock-On und Tripod Kohleförderbänder besetzt.

WARUM DIE AKTION?
Das Kraftwerk Niederaußem befindet sich in Besitz von RWE, und wird mit Kohle aus den
Tagebauen Hambach und Garzweiler befeuert. Es ist Teil von und Symptom der kapitalistischen
Logik und Gesellschaftsform. Nach dieser Logik zählen Profite mehr als Gerechtigkeit,
Menschen, andere Tiere, Wald und Umwelt. Ausbeutung und Repression sind feste Bestandteile
dieses Systems, welches auf Herrschaftsformen wie Rassismus, Sexismus und Klassismus
aufbaut. Diese setzen sich in allen Teile des Zusammenlebens fort, legitimieren die Ausbeutung
und machen sie erst möglich. Wir – das sind Menschen aus verschiedenen Spektren der
Klimagerechtigkeitsbewegung – richten uns mit unserer Aktion gegen die hierarchischen
kapitalistischen Verhältnisse, und setzen uns für ein gutes, herrschaftsfreies Leben für alle ein!

WIDERSTAND – IM HAMBACHER FORST
Derzeit lässt RWE die Waldbesetzung im Hambacher Forst räumen, um die darunter liegende
Braunkohle abzubaggern. Wir werden jetzt aktiv, um den Hambacher Forst zu schützen und
kapitalistische Strukturen direkt anzugreifen. Auch eine Räumung dort wird den
Widerstand nicht verhindern und den Konflikt um Braunkohle und Kapitalismus nicht
befrieden. Wenn der Wald und die Baumhäuser geräumt werden, kommen wir nur umso
entschlossener wieder. Die aktuellen Zustände sind veränderbar, Klimakiller wie dieses
Kraftwerk sind angreifbar. Der Widerstand wird größer – dies ist erst der Anfang!

WIDERSTAND – GEGEN KLIMAWANDEL UND KOLONIALISMUS
Das Kraftwerk Niederaußem hat eine Leistung von 3.396 MW und stößt 27,3 Millionen Tonnen
C02 jährlich aus – nur 2 Kraftwerke in Deutschland sind noch klimaschädlicher. Der Betrieb
von Niederaußem verursacht (mit) die globale Erwärmung! RWE ist damit
verantwortlich für die Zunahme von Naturkatastrophen – wie der Dürre und den Waldbränden in
diesem Sommer, oder den Überschwemmungen aus letztem Jahr.
Mehr als wir in Europa, sind jedoch die Menschen im globalen Süden vom Klimawandel
betroffen- und das, ohne ihn maßgeblich verursacht zu haben. Diese Kräfteverhältnisse sind
durch die Kolonialisierung des globalen Südens durch Europa verursacht worden. Koloniale
Strukturen setzen sich bis heute fort. Ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Klimawandel
würde bedeuten, auch diese Kräfteverhältnisse und ihre Geschichte aufzuarbeiten, und in der
Gegenwart entsprechend zu handeln: Das bedeutet auch, Niederaußem sofort
abzuschalten!
Wir zeigen uns solidarisch mit allen Menschen, die sich in der Vergangenheit und Gegenwart
unter Einsatz ihres Lebens gegen Kolonialismus und Klimawandel widerständig zeigen!

WIDERSTAND – TROTZ REPRESSION UND FAKE-BETEILIGUNG

An dieser Stelle senden wir auch Grüße an die Gefangenen aus dem Hambacher Forst und
politische Gefangene weltweit. Trotz Repression geht der Kampf weiter – um den Hambacher
Forst, gegen Braunkohle und für eine Welt, in der es um Menschen, andere Tiere und Umwelt
geht, statt um Profite. Wenn die Gerichte kapitalistische Ausbeutung unterstützen und
Widerständige einsperren, wird uns das nicht aufhalten. Genauso wenig lassen wir uns mit
einer Kohlekommission abspeisen. Von den Regierenden werden keine Fortschritte kommen.
Wir handeln selbst und delegieren nicht!

WIDERSTAND – ZUSAMMEN MIT EUCH?
Es sind weitere Aktionen geplant: Ab dem 22.9. gibt es ein Skillshare-Camp im Hambacher
Forst, am letzten Oktoberwochenende kommt Ende Gelände ins Rheinland, um die Rodung zu
verhindern und Aktion Unterholz mobilisiert bis dahin ebenfalls massenhaft in den Hambacher
Forst. Unser Widerstand ist vielfältig und wir sind viele – weltweit. Gemeinsam und
solidarisch werden wir niemals aufhören für das Leben auf dieser Welt zu kämpfen!
RESPECT EXISTENCE OR EXPECT RESISTANCE!

Mehr Informationen:
Twitter: @zuckerimtank #NiederAUSmachen
Pressemitteilung zur Aktion ist hier zu finden.

 

RHEINISCHE KOHLEBAHNEN DURCH UMWELTAKTIVISTINNEN GESTOPPT

Heute morgen vor Sonnenaufgang hat sich eine kleine Gruppe Aktivistinnen und Aktivisten der
Umweltbewegung im Gleis der rheinischen Kohlebahn festgemacht und blockiert so den kompletten Kohletransport über die Hambachbahn. Die Gruppe möchte damit auf die
Umweltfolgen des weltgrößten Braunkohleförderers und -verbrauchers
aufmerksam machen.

Unmittelbare und lokale Folgen entstehen aus der massiven Grundwasserabsenkung, der
Feinstaub- und Quecksilberemission, der Vernichtung seltener Flora und
Fauna und der Vertreibung von Mensch und Tier. Bei der CO2-Emission sind
Braunkohlekraftwerke die schmutzigen Spitzenreiter. Damit leisten sie
einen führenden Beitrag zu der globalen Erwärmung und deren Folgen.
Schon heute sind extreme Wetterereignisse häufiger und treffen vor allem
die Ärmsten, die sich beispielsweise einen Neubau ihrer Wohnungen, den
Import von Nahrungsmitteln oder eine Versicherung vor Hochwasserschäden
nicht leisten können. Dies nötigt zusätzlich Menschen zur Flucht.
„Bis auf nette Worte gibt es keine Antwort der herrschenden Politik auf
die globalen klimatischen Herausforderungen“, sagte die Sprecherin der
Kleingruppe, „da wir aber nicht warten wollen, bis alles noch schlimmer
ist, handeln wir jetzt und direkt“.

Kontakt zur Kampagne Zucker im Tank: 0152 167 88 956

Die Kampagne „Zucker im Tank“ ist gestartet

https://linksunten.indymedia.org/en/node/216050

Der Widerstand der Klimabewegung gegen den Braunkohleabbau im Rheinischen Revier geht in die nächste Runde. Im August 2017 werden verschiedene Akteur*innen die klimazerstörerischen Abläufe gehörig durcheinander bringen, denn der Klimawandel muss dort bekämpft werden, wo er verursacht wird. Durch „Zucker im Tank“ als ein*e Akteur*in sollen Kleingruppenaktionen gestärkt und sichtbarer gemacht werden! Wir sehen uns als eine Ergänzung zu

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