Zwei ROBIN WOOD-AktivistInnen haben sich heute Nachmittag, am 25ten August, an einer Brücke über der Bahnversorgungstrasse zum RWE-Kraftwerk Niederaußem abgeseilt. Die KletterInnen hielten ein Transparent mit der Aufschrift „Burning coal creates resistance“. Weitere AktivistInnen entrollten auf der Brücke Banner mit den Slogans „COAL KILLS OUR FUTURE“ und „COAL IS NOT COOL“. Die Brücke befindet sich an der Straße vom Ortsteil Heppendorf (Stadt Elsdorf) zum Tagebau Hambach.
Die AktivistInnen fordern zum Schutz von Klima, Umwelt und Menschen die Kohle im Boden zu lassen. Mit der Aktion unterstützen sie die vielfältigen Braunkohle-Proteste von mehreren Tausend Climate Justice-AktivistInnen, die sich in dieser Woche im Rheinland treffen. RWE fördert im rheinischen Revier in drei Tagebauen Braunkohle und verstromt sie in seinen Großkraftwerken. Dadurch ist der Konzern europaweit der größte Kohlendioxid-Emittent. Die Kohleverstromung verursacht nicht nur enorme Klimaschäden, sondern auch gesundheitsschädliche Emissionen. So stoßen Braunkohlekraftwerke wie das in Niederaußem große Mengen Feinstaub und Quecksilber aus.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet tut nichts, um die Bevölkerung davor zu schützen. Im Gegenteil: Er macht sich sogar noch dafür stark, dass die Bundesregierung gegen strengere EU-Schadstoff-Grenzwerte für Kohlekraftwerke klagt. Außerdem verabschiedet sich die NRW-Landesregierung von bereits beschlossenen Klimazielen, anstatt sie zielstrebig umzusetzen. Auf Bundesebene sieht es nicht besser aus. Trotz der Pariser Klimaschutz-Verpflichtungen – welche ohnehin nicht ausreichen, um den Klimawandel aufzuhalten – weigert sich die Bundesregierung, einen verbindlichen Zeit- und Maßnahmenplan für den Kohleausstieg festzulegen. „Als das Pariser Klimaabkommen geschlossen wurde, klopften sich die Beteiligten auf die Schultern und lobten sich für ihr ambitioniertes Ergebnis.
Als Trump den US-amerikanischen Ausstieg bekundete, ging ein großer Aufschrei um die Welt. Wenn jedoch Deutschland das Abkommen ratifiziert, aber nichts unternimmt, gleicht es einem schleichenden Ausstieg, sagt ROBIN WOOD-Aktivistin Tamara. „Wegen dieser Kluft zwischen Anspruch und Realität, zwischen Moral und Profit sind vielfältige Protestaktionen und ein starker Klimaschutz von unten nötig.“ „Die Energiewende ist klimapolitisch notwendig und technisch bis 2025 machbar. Dafür müssen Bundes- und Landesregierungen endlich ernst machen mit dem Klimaschutz. Verlogene Lippenbekenntnisse für den Klimaschutz gab es schon genug. Wir wollen Taten sehen“, sagt Philip Bedall, ROBIN WOOD-Energiereferent.
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