Die Rechtshilfe-Broschüre vom Legalteam für Alle ist fertig. Ihr könnt sie hier downloaden: https://www.zuckerimtank.net/?page_id=291
Die Kampagne „Zucker im Tank“ ist gestartet
https://linksunten.indymedia.org/en/node/216050
Der Widerstand der Klimabewegung gegen den Braunkohleabbau im Rheinischen Revier geht in die nächste Runde. Im August 2017 werden verschiedene Akteur*innen die klimazerstörerischen Abläufe gehörig durcheinander bringen, denn der Klimawandel muss dort bekämpft werden, wo er verursacht wird. Durch „Zucker im Tank“ als ein*e Akteur*in sollen Kleingruppenaktionen gestärkt und sichtbarer gemacht werden! Wir sehen uns als eine Ergänzung zu
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Wie bringt ihr eure Botschaft in die Medien? Mit praktischen Übungen wie Pressemitteilungen schreiben und Interviews geben versuchen wir zu behandeln, wie ihr mit der Presse umgehen könnt und wie ihr eigene Pressearbeit macht.
Umfeldworkshop
Lernt das Rheinische Braunkohlerevier kennen! Wie sieht das Umfeld aus, wo sind mögliche Aktionsorte, wie bewegt ihr euch ohne entdeckt zu werden?
Gesa und Knast
Wir bieten einen Workshop zum Thema Gesa (Gefangenensammelstelle) und Knast an. Wir glauben das Thema sollte nicht zu kurz kommen, da die Repression nicht abnimmt. Der Workshop zeigt Strategien im Umgang mit Gefangenenschaft auf, und bietet die Möglichkeit sich auszutauschen und eigene Erfahrungen zu reflektieren
Bastelworkshop
Eine Aktion besteht nicht immer nur aus uns Menschen allein, kleine Hilfmittel können zu einer gelungenen Aktion beitragen. In diesem Workshop könnt ihr euer Aktionsmaterial selbst herstellen.
Kohlegleisblockade
Bei der Kohlegleisblockade am 1.4. im
Kölner Stadtwald waren neben Ende Gelände Köln auch verschiedene Kleingruppen aktiv. Ein kleiner Vorgeschmack auf den Sommer:
mehr Fotos findet ihr hier
…Handarbeit!
Wir wollen den Klimawandel aufhalten, und seine Ursache, den Kapitalismus, abschaffen.
Aber nicht nur das:
Wir kämpfen für eine Zukunft, die so frei von Herrschaft ist, wie irgendwie möglich.
Wir freuen uns darauf, den Kampf gegen Braunkohleabbau bis zu dessen endgültiger Abschaffung vielfältig weiterzuführen – und auch auf anderen Feldern für eine Bekämpfung der Klimakrise zu streiten!
Klimagerechtigkeit
Während
Reiche bei Hitzewellen in Hotelzimmer mit Klimaanlagen umziehen oder
auch leicht den Wohnort wechseln können, gilt dies für Menschen aus
unterprivilegierten Klassen nicht.
In Agrargesellschaften im
globalen Süden leiden Frauen* noch einmal mehr als Männer* unter
den Auswirkungen des Klimawandels, denn sie sind häufig für die
Versorgung der Familien zuständig und übernehmen zudem einen
Großteil der Tätigkeiten in der landwirtschaftlichen Produktion.
Außerdem sind sie bei Extremwetterereignissen aufgrund von oftmals
mangelndem Zugang zu Ressourcen und Wissen stärker gefährdet.
Auch
die Ausbeutung von nichtmenschlichen Tieren ist für uns Teil des
Problems. Nicht nur, weil die Tierproduktindustrie einen wesentlichen
Teil zum Klimawandel beiträgt, sondern auch, weil wir uns keine
befreite Gesellschaft vorstellen können, in der Tiere
auf diese Weise ausgebeutet werden.
Die
Liste der Themen, mit denen wir Verknüfungen herstellen können,
ließe sich wohl sehr lange weiter führen. Noch ein Beispiel ist die
Waffenproduktion, in die ein großer Teil des im Rheinischen Revier
erzeugten Stromes fließt –
und die so fabrizierten Waffen werden wiederum im aktuellen
Angriffskrieg der Türkei auf die selbstverwalteten Gebiete in Nord-
und Ostsyrien eingesetzt.
Mit all diesen Erläuterungen wollen
wir zeigen, dass für uns der Kampf ums Klima zugleich auch ein
feministischer, antirassistischer, anti-staatlicher und
antikapitalistischer Kampf, ein Klassenkampf und ein Kampf gegen
Tierausbeutung und Militarismus ist. Oder kurz: ein Kampf gegen
Herrschaft im Allgemeinen.
Doch was genau verbindet den
Kampf ums Klima mit anderen emanzipatorischen Kämpfen? Einige
Erläuterungen dazu findet ihr in unserer Broschüre „Kämpfe
zusammen_führen. Warum
Klimawandel kein Ökothema ist”, die
im Sommer 2019 erschienen ist. Ihr findet
sie hier auf unserer Website unter „Material”
als Download,
in der Druckversion könnt
ihr sie bei Black Mosquito (black-mosquito.org)
bestellen oder auf vielen
Klimacamps finden.
Verbundene Kämpfe
Doch wir wollen nicht nur Kapitalismus und Staat bekämpfen, auch andere Herrschaftsstrukturen wie das Patriarchat oder Rassismus sind eng mit der Klimakrise verknüpft. Wir sind zwar alle von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, jedoch unterschiedlich stark, abhängig von Wohnort und Klasse und entlang von Kategorien wie Gender und Race. (1)
Menschen im globalen Süden spüren die Auswirkungen des Klimawandels jetzt schon am meisten, obwohl sie im Durchschnitt am wenigsten dazu beigetragen haben. Menschen, die vor den Auswirkungen des Klimawandels und dessen Verknüpfung mit anderen Krisen fliehen, bekommen es hier mit der brutalen Gewalt des europäischen Grenzregimes zu tun. Auch im globalen Norden sind People of Color oft stärker von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen als Weiße. So wurden nach dem Hurrikan Katrina die zerstörten Sozialwohnungen in New Orleans, in denen vor allem Schwarze gewohnt hatten, durch Mustersiedlungen für Bürger*innen mit gemischtem Einkommen ersetzt. (2)
Wir solidarisieren uns mit weiteren progressiven sozialen Bewegungen und sind davon überzeugt, dass wir viel voneinander lernen können. Unsere Solidarität soll praktisch sein – unser Fokus bleibt die Braunkohle, aber wir unterstützen auch andere emanzipatorische Kämpfe mit Skill-Sharing und bei ihren Aktionen.
(1)
Obwohl Race (“Rasse”) und Gender (“Geschlecht(sidentität)”)
keine biologische Realität, sondern soziale Konstruktionen
repräsentieren, glauben wir, dass es wichtig ist, Worte dafür zu
haben, wie Menschen von Rassismus und Sexismus betroffen sind.
(2)
https://www.geo.de/natur/7087-rtkl-hurrikan-katrina-arme-sollen-draussen-bleiben
bzw.
Jakob, Christian/Schorb, Friedrich: Soziale Säuberung: Wie New
Orleans nach der Flut seine Unterschicht vertrieb, Münster
2008